Was ist Hyperhidrose?

Jeder Mensch schwitzt. Schwitzen ist ein normaler Mechanismus zur Regulierung der Körpertemperatur. Menschen mit Hyperhidrose produzieren jedoch weitaus mehr Schweiß als für die Regulierung der Körpertemperatur nötig wäre. Bei einigen Menschen kann Hyperhidrose infolge einer Erkrankung wie Diabetes oder Schilddrüsenüberfunktion auftreten. In diesen Fällen lässt sich mit der Behandlung der Grunderkrankung gleichzeitig das Problem der Hyperhidrose lösen.
Es gibt Hilfe für Menschen, deren Leben durch eine übermäßige Schweißproduktion beeinträchtigt ist. Die gute Nachricht ist, dass wirksame Behandlungen zur Verfügung stehen, die Ihre Lebensqualität deutlich verbessern können.

Wieviele Menschen sind betroffen?

Schätzungsweise 2,2 % der deutschen Bevölkerung leiden an irgendeiner Form des übermäßigen Schwitzens, dies entspricht etwa 1,8 Mio. Menschen. Normalerweise haben die Patienten bereits vom Kinder- oder Jugendalter an (bzw. ab dem 20. Lebensjahr) Beschwerden, sind aber noch im mittleren Alter betroffen.

Menschen mit dieser Erkrankung können eine große Menge an Schweiß produzieren. Das bedeutet, dass die betroffenen Körperbereiche stets feucht und nassgeschwitzt sind. Dies kann normale Alltagsaktivitäten erschweren und zu unangenehmen Situationen am Arbeitsplatz oder im sozialen Umfeld führen.
Allerdings stimmt es nicht, dass übermäßiges Schwitzen Körpergeruch verursacht. Der Geruch, der angeblich durch Schwitzen verursacht wird, entsteht durch Bakterien, wenn der Schweiß über längere Zeit an derselben Stelle vorhanden ist.

Wodurch wird übermäßiger Achselschweiß verursacht?

Übermäßiger Achselschweiß entsteht durch die Überaktivität eines bestimmten Schweißdrüsentyps, der ekkrinen Drüse. Man nimmt an, dass diese Überaktivität mit Problemen des sympathischen Nervensystems verbunden ist, welches viele wichtige Körperfunktionen steuert. Ekkrine Drüsen sind praktisch über den ganzen Körper verteilt, finden sich in bestimmten Bereichen jedoch gehäuft, so z.B. unter den Achseln.
Das Schwitzen ist eine normale Funktion des Körpers zur Regulierung seiner Temperatur. Gesteuert wird die Funktion der Schweißdrüsen durch Nerven und Hormone. Verstärktes Schwitzen aufgrund hormoneller Störungen betrifft meist den ganzen Körper (z.B. bei Schilddrüsenerkrankungen, Wechseljahre, etc.) und kann entsprechend behandelt werden. Der Verzicht auf Koffein und Nikotin kann dazu beitragen, das Schwitzen (Hyperhidrose axillaris) zu normalisieren. Auch stressabbauende Therapien können hilfreich sein. ggf. kann durch medikamentöse Therapien (z.B. Hormongaben) eine Normalisierung der Schweißbildung erreicht werden.

Kommt es nur an bestimmten Stellen des Körpers (z.B. Hände, Achseln, Stirn) zum verstärkten Schwitzen, ist als Ursache eine Regulationsstörung der Schweißbildung möglich. Wenn die Regulierung nicht optimal eingestellt ist, kann es zu lokal verstärktem Schwitzen, vor allem in den Achselhöhlen und/oder an den Händen und Füßen, auch ohne körperliche Anstrengung, kommen. Erreicht diese Schweißüberproduktion ein krankhaftes Maß, kann durch lokale Maßnahmen die Aktivität der Schweißdrüsen reduziert oder ausgeschaltet werden. Dazu können adstringierende Substanzen wie Aluminiumsalze verwendet werden, die die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen zusammenziehen und so die Schweißausschüttung verringern. Durch die Einnahme von Anticholinergika (Stoffe, die die Freisetzung der Überträgersubstanz Acetylcholin an den Nervenendugungen hemmen) kann die Aktivität der Schweißdrüsen verringert werden. Auch Salbeiprodukte können zu einer Besserung der Hyperhidrose führen.

Ebenso lässt sich die Schweißbildung durch eine Reizstrombehandlung (Iontophorese) oder durch lokale Nervenblockaden (Einspritzen von Vistabel - am effektivsten) gezielt reduzieren oder auch vollständig unterdrücken. Wenn diese nicht-operativen Maßnahmen keinen Erfolg haben, können operative Verfahren zur Behandlung des verstärkten Schwitzens in Betracht gezogen werden.

Was sind mögliche Auslöser?

  • körperliche Aktivität
  • Wärme oder Kälte
  • Alkohol, Kaffee oder Tee
  • Rauchen
  • scharfes oder würziges Essen
  • Stress, Angst oder starke Emotionen
  • bestimmte Tageszeiten


Menschen, die in den Achselhöhlen oder an den Händen übermäßig stark schwitzen, sind besonders häufig peinlichen Gefühlen ausgesetzt.

Wenn Sie keine Lust mehr auf solche Belastungen und Einschränkungen haben: Kommen Sie zu mir! Ich habe die Kompetenz und in meiner Praxis auch die Möglichkeiten, um gegen die Hyperhidrose – so nennen wir das übermäßige Schwitzen in der Medizin – vorzugehen. Abhängig davon, wo Sie zu einer überstarken Schweißproduktion leiden, kann eine Injektion des Wirkstoffs Vistabel die passende Therapie sein, um die zuleitenden Nervenbahnen für eine bestimmte Zeit zu lähmen und das überstarke Schwitzen zu beenden.

Speziell für die Achselhöhlen steht noch eine weitere Behandlung zur Verfügung: Hierbei werden lediglich kleine Schnitte in der Haut gesetzt, durch die ich die Schweißdrüsen dann ähnlich wie beim Fettabsaugen einfach über eine Kanüle entfernen kann.

Gibt es eine Behandlung gegen übermäßiges Schwitzen?

Wenn Sie glauben, an übermäßigen Schwitzen zu leiden, könnte eine Anpassung der Lebensgewohnheiten Abhilfe schaffen:

  • Verwendung von Antitranspirantien und Deodorants (nicht nur Deodorants alleine)
  • Vermeidung von bekannten Auslösern wie stark gewürztem Essen oder Alkohol
  • Senkung der Umgebungstemperatur
  • Tragen von leichter Kleidung
  • Versuchen Sie, entspannt zu bleiben

Falls eine Anpassung der Lebensgewohnheiten nicht ausreicht, können wir Ihnen eine Behandlung mit Vistabel oder eine Schweißdrüsenabsaugung empfehlen.

Testen Sie sich jetzt und beantworten die nachfolgende Frage: Welche der folgenden Aussagen beschreibt die Auswirkungen durch Achselschweiß bei Ihnen am besten?

  • Stets unauffällig und beeinträchtigt meine Alltagsaktivitäten nie
  • Erträglich, beeinträchtigt jedoch gelegentlich meine Alltagsaktivitäten
  • Kaum erträglich und beeinträchtigt häufig meine Alltagsaktivitäten
  • Unerträglich und beeinträchtigt meine Alltagsaktivitäten andauernd

Wenn Sie der Meinung sind, dass Antwort 3 und 4 Ihre Situation am besten beschreibt, leiden Sie möglicherweise an starker axillärer Hyperhidrose.